Tage Alter Musik – Programmheft 2004

Die Musiker des OrchestersLa Ciacconaarbeiten bereits seit den neunziger Jahren als feste Gruppe um die Konzertmeisterin Ulla Schneider zusammen. International erfolgreiche Konzerte unter renommierten Dirigenten bestärkten die Entdeckerin der Musik Joseph Schusters (1748 - 1812), im Jahr 2000 das Orchester La Ciaccona zu gründen. Ziel ist es, die Musik dieses Komponisten wieder bekannt zu machen. Als im vergangenen Jahr Schusters zweite Opera seria „Demofoonte“ bei der Deutschen Harmonia Mundi auf CD erschien, überschlugen sich die Kritiken. Einstimmiger Tenor war: Hoffentlich trägt diese Aufnahme dazu bei, Schusters Musik im Opern- und Konzertbetrieb zu etablieren. La Ciacconaerhielt seither mehrere Einladungen zu großen Musikfestivals. SchustersAmor und Psichewird heuer auch bei den Dresdner Musikfestspielen aufgeführt. Der Komponist Joseph Schuster (1748-1812) Joseph Schusterwar der Sohn eines Basssängers der sächsischen Hofkapelle unter dem damaligen Leiter Johann Adolf Hasse. Seine erste Erfahrungen mit dem Musikland Italien sammelte der junge Musiker, als er den wenig älteren Johann Gottlieb Naumann auf eine vom sächsischen Hof finanzierte Studienreise begleitete, die ihn bis ins ferne Palermo führte. 1772 nach Dresden z u r ü c k g e k e h r t , wurden er und sein gleichaltriger Kollege Franz Seydelmann zu Hofkirchenkomponisten ernannt. Schuster komponierte damals seine ersten komischen Opern für das Dresdner Hoftheater. 1774 bis 1777 hielt er sich wieder in Italien auf, nach Studien bei Padre Martini in Bologna übernahm er drei Opernaufträge, darunter zwei große Seria-Opern auf MetastasioTexte, Didone abbandonata für das San Carlo in Neapel undDemofoonte zur Eröffnung des Teatro Nuovo von Forlì, beide mit dem berühmten Kastraten Pacchierotti in der Hauptrolle. Schuster, der sich in Italien zunächst vor allem als Instrumentalkomponist und als Klaviervirtuose einen Namen gemacht hatte, erlebte mit diesen Werken einen triumphalen Erfolg. Der musikbegeisterte König von Neapel Ferdinand IV., der Auftraggeber von Joseph Haydns Notturni für “Lira organizzata” (eine Drehleier mit eingebauten Orgelpfeifen), wurde zu einem wichtigen Förderer Schusters, so dass dieser erneut von 1778 bis 1781 nach Italien reisen konnte, um neue Opern und große Kirchenkompositionen aufzuführen, darunter zwei aufwändige SeriaProduktionen für das Teatro San Carlo, Creso in Media und – mit besonderer Unterstützung des Königs, der hierfür extra eine Urlaubsverlängerung Schusters vom Dresdner Hof erbat - Amore e Psiche . In Venedig, wo Schuster eine komische Oper sowie Kirchenmusik für das Ospedaletto, eines der berühmten Mädchenkonservatorien, komponierte, begegnete er Hasse, der seinen Lebensabend in der Lagunenstadt verbrachte. Aus Briefen Hasses wissen wir, dass er sich mehrfach für seinen jungen sächsischen Kollegen eingesetzt hat. Nach diesen Erfolgen kehrte Schuster nach Dresden zurück, wo er bald in den Rang eines Hofkapellmeisters erhoben wurde und bis zu seinem Tod 1812 eine führende Rolle in allen wichtigen Bereichen des öffentlichen und höfischen Musiklebens spielte. TAGEALTERMUSIKREGENSBURG La Ciaccona (München) MAI2004 Samstag, 29. Mai 2004, 20.00 Uhr Velodrom , Arnulfsplatz Konzertmeisterin: Ulla Schmeider Vocalensemble Würzburg ( Einstudierung: Philipp Barth ) Spielleitung: Lorenzo Fioroni Bühnenbild: Katharina Gault Musikalische Gesamtleitung: Wolfram Graul Amor: Jörg Waschinski, Sopran Psiche: Salome Kammer, Sopran Venere: Gudrun Sidonie Otto, Sopran Zeffiro: Bernhard Schafferer, Altus Palemone: Andreas Post, Tenor 18 Joseph Schuster (1748-1812): Amor und Psiche Opera seria in zwei Akten La Ciaccona Foto: Künstleragentur Mickeluhn Ulla Schneider Foto: Künstleragentur Mickeluhn

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