Konzert 9
Sonntag, 28. Mai 2023, 14.00 Uhr
Ehemalige Dompfarrkirche St. Ulrich, Domplatz 2
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LUCILE BOULANGER, Viola da gamba & PIERRE GALLON, Cembalo (Frankreich)
 | Lucile Boulanger & Pierre Gallon |
Les Défis de Monsieur Forqueray (1672-1745) – Die musikalischen Herausforderungen Forquerays unter dem Einfluss Italiens
Die junge französische Gambistin Lucile Boulanger, vom renommierten BBC-Music-Magazine als „Jacqueline du Pré der Viola da Gamba“ bezeichnet, begibt sich bei ihrem Solo-Recital mit dem Cembalisten Pierre Gallon auf die Suche nach den musikalischen Werken, die den Meistergambisten Antoine Forqueray Anfang des 18. Jahrhunderts in Paris inspiriert haben. Antoine Forqueray war neben Marin Marais der bedeutendste Gambist am Hof Ludwigs XIV. Seine Improvisationskunst war legendär, seine Technik auf der Viola da Gamba so glänzend, dass er die anspruchsvollsten Violinstücke berühmter Kollegen für sein Instrument adaptieren konnte und auch mit seinen Eigenkompositionen ein Œuvre hinterließ, das ihn auf den Gipfel der Gambenkunst erhebt und an nachfolgende Interpreten höchste Ansprüche stellt. Violinsonaten dreier sehr berühmter Geiger jener Zeit, Michele Mascitti (1664?-1760), Arcangelo Corelli (1653-1713) und Jean-Marie Leclair (1697-1764), spielt Lucile Boulanger in Gambenbearbeitungen und stellt sie der vierten Gambensuite in g-Moll von Antoine Forqueray direkt gegenüber. Das Ergebnis ist verblüffend – kein stilistischer Bruch ist zwischen Violin- und Gambenrepertoire zu hören, vielmehr scheint sich Forqueray sehr an der Violinstilistik der „Italiener“ orientiert zu haben.
Nach 1986 wird die Ulrichskirche 2023 erstmals wieder Konzertort bei den TAGEN ALTER MUSIK sein. Der Bau der Kirche wurde um 1225 als Pfalzkapelle der bayerischen Herzöge begonnen. Damit zählt das Gebäude zu den ältesten Bauwerken der Gotik in Deutschland.
Konzertdauer: ca. 65 Minuten (keine Pause)
Ausführliches Konzertprogramm
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