Ars Antiqua Austria & St. Florianer Sängerknaben
(Österreich)
Franz Farnberger | Einstudierung
Gunar Letzbor | Solovioline, Leitung
Splendor Austriae – Höfischer Prunk in geistlichen Werken – B.A. Aufschnaiter: Missa Laetemurine & H.I.F. Biber: Vesperae à 32
Wer ist Benedikt Anton Aufschnaiter? Gunar Letzbor, Geiger und Spiritus rector von Ars Antiqua Austria, nennt ihn den katholischen Bach, der in seiner Kirchenmusik zu alten lateinischen Texten Tongemälde schuf, die wie die ausufernden Malereien in katholischen Barockkirchen das Heilsgeschehen zuerst emotional erlebbar machen wollen.
Von 1705 bis zu seinem Tod 1742 war Aufschnaiter Kapellmeister am seinerzeit sehr bedeutsamen fürstbischöflichen Hof in Passau. Seine 12-stimmige, vor kurzem in der Bibliothek des Klosters Lambach in Oberösterreich wiederentdeckte Missa Laetemurine steht im Zentrum des ersten Konzertteils mit Gesangssolisten, den St. Florianer Sängerknaben und dem Ensemble Ars Antiqua Austria.
Als zweites großdimensioniertes Werk erklingt Heinrich Ignaz Franz Bibers 32-stimmige Vesper, die Biber 1674 für den Salzburger Erzbischof schrieb, an dessen Hof er bis 1704 wirkte. Hatte Biber mit diesem mächtigen Werk schon die Zeitgenossen beeindruckt, so geriet es auch Jahrzehnte nach der Uraufführung nicht in Vergessenheit – was ungewöhnlich für eine Zeit scheint, in der jeder Kapellmeister stetig neue Musik komponierte. Instrumentaltechnisch fallen in Bibers Vesper die enormen virtuosen Anforderungen an die beiden Zinkenisten und die Geiger auf; die Violinsoli schrieb sich der Meister sicherlich selbst auf den Leib.