Tage Alter Musik – Almanach 2021

Tage Alter Musik Regensburg 2021 33 und Zuversicht: Damit eröffneten traditionell die „Regensburger Domspatzen“ das Festivalprogramm. Dafür fehlten in nahezu allen Konzerten zwar offenbar weitgehend die ausländischen Gäste, die sonst zu Pfingsten kommen. Die Kirchen und Säle waren zu Dreivierteln besetzt. Auch in der Dreieinigkeitskirche mit diesem Programm zwischen Trauer und Erbauung, aufgehellten Schicksalshorizonten. Der Knabenchor unter Christian Heiß entwickelte bei Bach und Mozart-Schnipseln gepflegten vokalen Samt, wenn die „Kleine Cäcilienmesse“ (KV 192) von der Tiefen der Verdammnis zujubelndem Gloria führt. Zwischendurch konnte man sich an der niedlich sprudelnden Truhenorgel (KV 336) ergötzen. Genauso wie tags darauf an einem russischen CembaloDuo. Anastasia Antonova und Anna Kisachi haben aus Musik von Lully und Händel bis zu Ligeti das Programm „Danse macabre“ zusammengestellt, bei dem man wieder einem Freiburger Kern-Cembalo begegnete – wie beim Neumarkter Jubiläums-Solistenfest. Und man begegnete auf der Speisekarte für Alte Musik auch einem Johann Bernhard Bach, Cousin zweiten Grades von J.S. und seinen Orchester-„Ouverturen“, mehrsätzigen Werken (nein, nicht „Suiten“), wie man sie auch von Johann Sebastian Bach kennt. Damit stellte sich zum ersten Mal in Regensburg das französische Ensemble „L’Achéron“ unter Francois Joubert-Caillot äußerst vorteilhaft vor: ein wenig gravitätischer, archaischer noch als später bei Johann Sebastian Bach. Vieles klingt da nach barockem Schäferspiel, die Blockflöte dominiert äußerst virtuos, und man hört auch einen Hauch von Monteverdi, von Vivaldi sowieso – ein Programm, das es auch auf CD gibt und das prächtig in den Neumarkter Reitstadel passen würde. Constantinople, Leitung: Kiya Tabassian & Marco Beasley, Gesang in der Dreieinigkeitskirche Le Miroir de Musique, Leitung: Baptiste Romain in der Minoritenkirche

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