Führungen

Führungen durch die Bischöfliche Zentralbibliothek unter dem Motto „Palestrina in Regensburg – Handschriften und Drucke aus der Proske Sammlung“

Dr. Raymond Dittrich

Raymond Dittrich (*1961) studierte historische und systematische Musikwissenschaft sowie Philosophie an der Universität Hamburg. Er promovierte 1991 über die Messen des Zerbster Hofkapellmeisters Johann Friedrich Fasch. Es folgte von 1993 bis 1995 das Referendariat zur Ausbildung für den wissenschaftlichen Bibliotheksdienst an der Bayerischen Staatsbibliothek in München. 1996 übernahm er die Leitung der Proskeschen Musikabteilung in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg, deren stellvertretender Leiter er seit 2015 ist.
Er veröffentlichte Musikhandschriftenkataloge in der Reihe des Münchner Verlages G. Henle „Kataloge Bayerischer Musiksammlungen“, außerdem Aufsätze zur Musikgeschichte sowie Ausstellungskataloge (z. B. zur Regensburger Buchgeschichte während der Reformation, zu den Regensburger Domorganisten oder den Cäcilianern Franz Xaver Witt und Michael Haller).

Samstag, 7. Juni 2025 & Sonntag, 8. Juni 2025

Beschreibung

War Palestrina in Regensburg? Nein, aber die Proskesche Musikabteilung der Bischöflichen Zentralbibliothek besitzt einen exquisiten Bestand musikalischer Quellen der Spätrenaissance. Darunter auch zahlreiche Stimm- und Chorbücher mit Werken des „Princeps Musicae“. Das ist kein Zufall, denn der Fundus geht auf die Sammeltätigkeit des Geistlichen und Musikforschers Carl Proske (1794–1861) zurück.
Proske unternahm in den Jahren zwischen 1834 und 1838 drei Studienreisen nach Italien (Rom, Neapel, Bologna, Florenz, Pistoia, Venedig). Dort arbeitete er in Archiven und Bibliotheken an der Erstellung von Abschriften aus Originalquellen. Proske initiierte mit seinen Ideen und seiner Musiksammlung eine kirchenmusikalisch-liturgische Reform in Regensburg, die in die Bewegung des Cäcilianismus einmündete und die sogenannte „Regensburger Tradition“ begründete.
1868 wurde von Franz Xaver Witt der „Cäcilienverein“ gegründet, der sich die Ideen Proskes zu eigen machte und publizistisch, editorisch und aufführungspraktisch die altklassische Vokalpolyphonie, allen voran die Werke Palestrinas, propagierte und verbreitete.
Die Ausstellung, die gemeinsam mit Studierenden des Instituts für Musikwissenschaft an der Universität Regensburg konzipiert wurde, zeigt Drucke und Handschriften mit Werken Palestrinas aus dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert im Stimm- und Chorbuchformat. Außerdem wird die Rezeption Palestrinas durch Carl Proske und die Regensburger Cäcilianer dokumentiert. Eine der ersten Musikeditionen Proskes war eine Ausgabe der „Missa Papae Marcelli“ in drei Fassungen: in der originalen sechsstimmigen Palestrinas und in den Bearbeitungen von Giovanni Francesco Anerio für vier Stimmen und Francesco Soriano für achtstimmigen Doppelchor. Auch in Proskes monumentalem vierbändigen Editionswerk „Musica divina“ – einer Sammlung von kirchenmusikalischen Werken für alle liturgischen Verrichtungen – ist Palestrina mit zahlreichen Werken vertreten.

Anmeldung

Anmeldung erforderlich unter raymond.dittrich@bistum-regensburg.de oder bibliothek@bistum-regensburg.de.

Hinweis: Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt nur während der Führungen geöffnet.

Konzerte

Tenebrae Choir

Musik von Palestrina, Anerio und Lasso

Samstag, 18. Mai 2025
22.45 Uhr
Dominikanerkirche
Nigel Short | Leitung
Regensburger Domspatzen & La Cetra Basel

1050 Jahre Regensburger Domspatzen – 500. Geburtstag Giovanni Pierluigi da Palestrina

Freitag, 6. Juni 2025
20.00 Uhr
Dom St. Peter | Domplatz 1
Christian Heiß | Leitung

Passendes Beiprogramm