Die sogenannte „Alte Musik“, die auf keine Epoche beschränkt ist und die Zeiträume vom Mittelalter bis zur Romantik erfasst, bedeutet nach unserem Verständnis nichts anderes als eine neue, ja die innovative ästhetische Beerbung der Musiktradition, welche die historische Aufführungspraxis zur Maxime hat. Sie tritt in Gegensatz zum gewohnten Klassikmusikbetrieb, der zunehmend in seinen Konventionen erstarrt und nicht selten nur noch dem Star- und Eventrummel frönt. Diese noch vor dem zweiten Weltkrieg begonnene und seit den 50er Jahren immer intensiver auftretende ästhetische Bewegung hat den klassischen Musikbetrieb bis heute erheblich beeinflusst. Ihre Entwicklung wird in hohem Maße von der Kulturöffentlichkeit kommentiert und diskutiert.
Seit über 30 Jahren hat Pro Musica Antiqua seinen Ehrgeiz daran gesetzt, gewissermaßen als Avantgarde an dieser Bewegung teilzunehmen. Dies bedeutete, ihre neuesten und innovativsten Entwicklungen wie in einem Brennglas aufzuspüren und sie der Öffentlichkeit, insbesondere bei seinem Festival TAGE ALTER MUSIK REGENSBURG, vorzuführen.
Die starke Medienpräsenz (führende deutsche Tageszeitungen, internationale Fachzeitschriften, mehrere Rundfunksender und Fernsehstationen) ist Beleg für das hohe Ansehen, welches das Festival inzwischen genießt. Zahlreiche Konzerte (ca. 300) wurden seit der Gründung des Festivals 1984 von in- und ausländischen Rundfunksendern übertragen. Dies macht die TAGE ALTER MUSIK REGENSBURG zu einem der meistgefeaturten Festivals in Deutschland überhaupt.
Die meist ausverkauften 16 Konzertveranstaltungen und das überaus große Interesse an der gleichzeitig stattfindenden Instrumentenausstellung unterstreichen die hohe Akzeptanz des Festivals beim Publikum, das zu ca. 50% von auswärts in die über 2000-jährige Domstadt anreist. Das Festival zieht auch zahlreiche junge Hörer an, was den innovativen, lebendigen Charakter des Festivals (bislang über 150 Europa- und Deutschlandpremieren!) und der Alte-Musik-Szene als solcher unterstreicht, die sich als innovative Strömung innerhalb der Klassischen Musik versteht und die über die intensive Auseinandersetzung mit der Frage der historischen Aufführungspraxis gleichsam eine neue, lebendige Ästhetik entwickelt und vermittelt gerade und vor allem in Regensburg.
Die UNESCO-Weltkulturerbestadt Regensburg bietet dabei mit ihren zahlreichen historischen Räumen, Innenhöfen, Sälen und Kirchen die Grundlage für eine gelungene Symbiose aus historischem Raum und historischer Aufführungspraxis, wodurch eine charakteristische und unverwechselbare Festivalatmosphäre entsteht. Das Festival ist zum Markenzeichen der Stadt Regensburg geworden.