Zefiro
(Italien)
Alfredo Bernardini | Oboe, Leitung
Follia – Wahnsinn und Verrücktheit in der Musik – Fux – Vivaldi – Telemann – Zelenka – Keiser – Geminiani – Mozart
Folia ist ein gewisser portugiesischer Tanz, sehr laut, denn an ihm nehmen viele Leute zu Fuß, mit Rasseln und anderen Instrumenten versehen, teil, … und das Getöse ist so groß und der Klang so hastig, dass die Tänzer den Eindruck erwecken, nicht bei Verstand zu sein; und so wurde der Tanz folia genannt, was vom toskanischen Wort follie kommt, das töricht, wahnsinnig, sinnlos, hohlköpfig bedeutet.
„Follia“ – Träume und albtraumhafter Wahnsinn in der Musik des 18. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt des Konzerts mit dem bei den Tagen Alter Musik bestens bekannten und immer wieder umjubelten Ensemble Zefiro unter der Leitung des Oboisten Alfredo Bernardini. Kaum eine Gruppe in der nun 40-jährigen Geschichte der Tage Alter Musik gastierte häufiger und wurde von Publikum und Presse so euphorisch gefeiert wie dieses Ausnahmeensemble. Dabei können die Konzertbesucher sicher sein, dass dieser musikalische Ritt durch menschliche Geistes- und Seelenzustände von den Italienern brillant und mit selbstironischem Humor und Charme präsentiert wird. Gespannt sein darf man u.a. auf die nächtlichen Fantasien in Le dolcezze e l’amarezze della notte von Johann Joseph Fux, oder auf die kühnen Harmonien in Georg Philipp Telemanns c-Moll Oboenkonzert, die harmonisch bizarren Einfälle in der Hipocondrie von Jan Dismas Zelenka oder die Exzentrik der starken Kontraste zwischen Tutti und Solo in Francesco Geminianis Concerto grosso „La Folia“.